Hartmann von Aue: Ereck: Texte samtlicher Handschriften Ubersetzung Kommentar by Timo Felber
Der Ereck Hartmanns von Aue liegt fur den akademischen Unterricht bislang ausschlielich in Editionen vor, die vergeblich beanspruchen, mithilfe zahlreicher Konjekturen einen Autortext des 12. Jhs. zu rekonstruieren. Dabei ist der Roman abgesehen von vier Fragmenten nur in einer einzigen Handschrift vom Anfang des 16. Jhs., dem "Ambraser Heldenbuch", annahernd vollstandig uberliefert. Nur dieser von Hans Ried im Auftrag Kaiser Maximilians I. abgefasste Text kann die Grundlage einer verlasslichen Studienausgabe darstellen. Die vorliegende Studienausgabe mit philologischem Kommentar und moderner neuhochdeutscher Ubersetzung bietet nicht nur den Ambraser Text, sondern samtliche Uberlieferungszeugen des ersten deutschsprachigen Artusromans im Paralleldruck und verzichtet aufgrund ihrer Handschriftennahe dabei weitgehend auf Konjekturen. Damit ist diese verbesserte Neuauflage der textgeschichtlichen Edition von 2017 bestens fur den akademischen Unterricht geeignet, der die aktuellen textphilologischen und kulturwissenschaftlichen Diskussionen der mediavistischen Literaturwissenschaft zum Ereck berucksichtigen mochte.
Dass hier verspatet geschieht, was die germanistische Editorik langst hatte in Angriff nehmen mussen, liegt meines Erachtens auf der Hand. Den Herausgebern gebuhrt daher bereits durch ihre Initiative aller Dank" (Martin Baisch).