The Geography of Phytochemical Races by Bruce A. Bohm
Die Entdeckung chemischer Rassen war eines der wichtigsten Ergebnisse des "Zeitalters der Chemotaxonomie", hat sie doch den Systematikern ein weiteres Werkzeug fur die Suche nach Verwandtschaftsbeziehungen in die Hand gegeben. Das Thema wurde seinerzeit in mehreren Review-Artikeln diskutiert, aber nach und nach ist es gegenuber leistungsfahigeren Techniken, die allgemein unter dem Stichwort Molekularbiologie zusammengefasst werden konnen, in den Hintergrund geruckt. Dieser Ubersichtsartikel ist ein Versuch, das Thema Chemische Rassen zu aktualisieren, indem eine Zusammenstellung von Beispielen aus der Literatur gegeben wird, wo fur p? anzliche Sekundarstoffen geographisch distinkte Muster beschrieben wurden. Die Beispiele sind nach mehreren Kategorien geordnet und innerhalb dieser Kategorien nach geographischen Gebieten. Die erste Kategorie umfasst Disju- tionen, die mehr oder weniger nur innerhalb eines Kontinents vorkommen. Sie umfasst auch einige Ausnahmen, wie etwa afrikanische Sippen, die zwar vorwi- end auf dem Kontinent, aber auch auf Madagaskar oder auf den Kanaren vertreten sind. Die zweite Gruppe ahnelt der ersten, betrifft aber speziell Verbreitungsmuster, die vermutlich durch den Ruckzug von Gletschern bedingt sind. Die dritte Gruppe behandelt interkontinentale Disjunktionen. Die vierte Gruppe enthalt Beispiele fur weitraumige Disjunktionen, die nicht ohne weiteres in die interkontinentale Gruppe passen. Diese Gruppe enthalt auch einige Beispiele aus der Literatur zur Flechtenc- mie. Gruppe funf behandelt Disjunktionen, die vor allem die ozaenischen Inseln betreffen, wahrend polare Disjunktionen im letzten Kapitel behandelt werden. Die Aufnahme eines Beispiels in eine bestimmte Gruppe ist zugegebenermassen etwas willkurlich. So konnten etwa Beispiele aus der nach-eiszeitlichen Kategorie ebensogut in der kontinentalen Kategorie stehen.